Die kommende Pariser Ausgabe der Maison & Objet (4.–8. September 2025) eröffnet während der Paris Design Week, mit einem besonderen Schwerpunkt auf aufstrebende Talente – speziell im neuen Design District, kuratiert von Hall Haus, der junge Studios und Zukunftsinnovationen ins Rampenlicht rückt.
Erwartet werden rund 3.000 Aussteller aus aller Welt, wobei sich etablierte Marken und Newcomer denselben Raum teilen – von Luxusinterieurs bis zu experimentellen Einrichtungsobjekten.
Designthemen & Atmosphäre
Sur/Reality & Neosurrealismus
Das Jahresthema „Sur/Reality“ verschmilzt Fantasie, Verzerrung, Humor und Poesie zu einem neosurrealistischen Designstil. Präsentiert werden Installationen von Designer:innen wie Faye Toogood (Designer of the Year), deren Womanifesto! zwischen Kunst und Möbeldesign oszilliert.
Solche Inszenierungen – etwa immersive Hotelsuiten oder labyrinthartige Décor-Umgebungen – setzen auf Emotion, Sinneserlebnis und verspielte Dekonstruktion.
Farb- und Materialtrends
Warme Erdtöne & Mocha Mousse
Erdfarben wie Terrakotta, Ocker, Khaki, Khaki‑Gelb, Buttergelb bis zum Pantone‑Farbton Mocha Mousse dominieren – sie schaffen eine warme, naturbezogene Stimmung in Wohnräumen.
Kräftiges Orange & Bordeaux
Eine intensive Palette aus Orange‑Nuancen (von Ton umber bis clay und paprika‑rot) wirkt genauso präsent wie ein tiefes Bordeaux, das Eleganz und Tiefe vermittelt. Besonders in Textilien, Keramik und Leuchten sorgt diese Farbwahl für visuelle Spannung.
Pastell‑Neonfarben & Memphis‑Ästhetik
Zarte Neonpastelle werden neu eingesetzt – etwa bei Polstern oder Accessoires – und treffen auf die Wiederauferstehung der Memphis-Bewegung mit ihren geometrischen Formen, kräftigen Farbkontrasten und irreversiblen Mustern.
Materialität & Möbelgestaltung
Handwerk trifft High Tech
Der Fokus liegt auf sichtbarer Handarbeit: gewebte Textilien, Keramiken, grob strukturierte Glasflächen und natürliche Oberflächen dominieren. Stilmittel wie Rohholz, Jute, Edelstahl, Leder oder geblasenes Glas mit Luftblasenstruktur sind präsent.
Gleichzeitig fusioniert traditionelles Handwerk mit moderner Technik wie 3D‑Druck und CNC‑Verarbeitung zu Hybridobjekten, die zugleich authentisch und präzise sind.
Makramé & Rope Design
Makramé erlebt ein Revival: rope‑basierte Möbel, Leuchten, Raumteiler – handgeknüpft, organisch und boho‑inspiriert – sind Schlüsselinstallationen auf der Messe.
Skulpturale Silhouetten
Möbel und Beleuchtung erhalten kurvige, organische Formen oder geometrisch-skulpturale Umrisse. Sie machen Designobjekte zum visuellen Statement – von Sofas bis Lampen entstehen poetisch-fluid gestaltete Produkte.
Multi-sensorische Erlebnisse
AR- und VR-Installationen ermöglichen Dreidimensionalität im Messekontext – Besucher erleben Design interaktiv und immersiv, interagieren mit Lichtwechseln, Soundscapes und multisensorischen Szenerien.
Hightech im Alltag
Smart Furniture & intelligente Oberflächen sind unauffällig integriert: Tische mit Qi-Ladeflächen, Spiegel mit KI‑Scans, konfigurierbare Lichtsysteme – alles fluide ins Interieur eingebettet.
Farbkontraste & Stilrichtungen im Interior
City Glow vs. Cottage Flow
Zwei Designströmungen zeichnen sich ab:
City Glow: knallige Neonfarben, urbaner Pop, grafische Kunst, Graffiti-Elemente und Beton‐/Brutalismus-Inspiration. Cottage Flow: natürliche Materialien, Moos‐Töne, florale Muster, ruhige, naturnahe Gestaltung für entspannende Rückzugsräume . Das Experiment: Hybridräume, die urbane Dynamik mit organischer Wärme kombinieren – individuell, expressiv und doch harmonisch.
Maison & Objet 2025 formiert sich als Bühne für überraschende Themen: Surrealismus trifft Nachhaltigkeit, Hightech trifft Handwerk, kräftige Farben treffen organische Naturtöne. Der neue Fokus auf Design District & Rising Talents bietet junge Kreative eine internationale Bühne . Farblich liegt der Schwerpunkt auf Mocha‑Braun, Ocker‑Orange, Bordeaux und kontrastreichen Neon-Akzenten. Materialtechnisch dominieren sichtbares Handwerk, natürliche Strukturen, rope-Elemente, gebohrtes Glas und Makramé‑Techniken. Formen werden verspielter, organischer, skulptural; Technik bleibt präsent, ohne Funktionalität zur Schau zu stellen. Insgesamt prägt die Messe ein Trend zur Individualität, Erlebnisorientierung und Sinnlichkeit – eine Einladung zum emotionalen Designdialog.
Diese Themen bieten einen inspirierenden Ausblick darauf, wie Design im Herbst 2025 neu gedacht wird: sinnlich, nachhaltig und expressiv – genauso wie man es von einem internationalen Trendbarometer wie Maison & Objet erwartet.